[Petition - Forderung nach fairem Berufungsverfahren an der Universität der Künste Berlin: http://www.ipetitions.com/petition/UdK_Berufungsverfahren/?e] Der Rundgang der Universität der Künste Berlin gewährt als Tag der Offenen Tür jährlich über zehntausend Interessierten einen Einblick in die Arbeit und das Studium an Deutschlands größter Kunsthochschule. Doch während am 16.07.2009 Präsident Prof. Martin Rennert den Rundgang feierlich im Hofgarten eröffnete, verbarrikadierten Studierende den Haupteingang mit Gittern und Transparenten. Innen und Außen stauten sich Menschenmengen. Hiermit brachten die Studierenden lautstark ihren Protest gegen ein nicht nachvollziehbares Berufungsverfahren an der Fakultät Bildende Kunst zum Ausdruck. Die Studierenden fordern die Anerkennung des studentischen Votums und die Anerkennung der Entscheidung der Berufungskommission für die international renommierte Künstlerin Dr. Hito Steyerl zur Professorin. Obwohl sich über ein Viertel der Studierendenschaft aktiv solidarisiert, ist der Ausgang des Verfahrens auch nach mehreren Abstimmungen im Fakultätsrat ungewiss. Es bleibt abzuwarten, ob der bisher nicht repräsentierte Bereich Film / Video endlich mit einer für die Ausschreibung entsprechend qualifizierten Professorin besetzt wird. Die momentane innerpolitische Situation an der UdK wurde bereits 2006 in den Medien kritisch diskutiert. Damals boykottierten die Studierenden den Rundgang mit der Aktion „Außer Haus,“ um gegen den Weggang der Professoren Stan Douglas, Daniel Richter und Tony Cragg zu protestieren. Seitdem scheint sich an der Fakultät Bildende Kunst nicht viel geändert zu haben. Nach wie vor wird die Stimme der Studenten ignoriert und entgegen deren Vorstellung einer zeitgemäßen Lehre gehandelt. An der UdK sind Lehrveranstaltungen zu politischen und theoretischen Themen wie postkolonialer Kritik, Gender Studies, internationaler Feminismus, Film/Video nicht vorhanden oder unterrepräsentiert. Die ehemalige Video-Klasse von Stan Douglas muss seit über drei Jahren ohne festen Professor auskommen und kämpft jetzt an der Seite des Fachschaftsrates Bildende Kunst und der autonomen studentischen Organisation Interflugs für die Berufung von Hito Steyerl. Ihre Arbeiten als Filmemacherin und Autorin in den Bereichen essayistischer Dokumentarfilm, postkoloniale Kritik, Feminismus und kulturelle Globalisierung - bewegen sich zwischen Film und bildender Kunst sowie Theorie und Praxis. Dies sind Inhalte, die in den Lehrangeboten der UdK fehlen und von den Studierenden gewollt werden. Unter dem Deckmantel bürokratischer Prozesse werden die Interessen der Studierenden jedoch seit mehreren Jahren übergangen. Karoline Kreißl, Sprecherin des AStA UdK erläutert dazu: Die Blockade der Offenen Tür führte zu einem Termin der Studierenden mit dem Präsidenten zu einer Verhandlung am 24. Juli. Nun steht Prof. Martin Rennert unter Handlungsdruck, zwischen den Forderungen der Studierenden und denen des Fakultätsrats zu vermitteln. Sollte es zu keinen verbindlichen Ergebnissen kommen, sind die Studierenden bereit, weitere Aktionen folgen zu lassen. Der Protest gegen das als nichtnachvollziehbare Berufungsverfahren beginnt eine unvorhersehbare Eigendynamik zu entwickeln. Kontakt:
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