Die Theorien und Interventionen des französischen Soziologen,
Ethnologen und Philosophen Pierre Bourdieu werden seit den 1980er
Jahren intensiv und aus vielfältiger Perspektive auch im Feld der
bildenden Kunst rezipiert. Dennoch steht eine breitere Aneignung und
kritische Würdigung seines Werks aus dieser Perspektive bislang noch
weitgehend aus. Neue diskursive Ansätze ergeben sich aus einer bisher
kaum bekannten Facette seines Werks: den von ihm während der 1950er und
frühen 1960er Jahre im kolonialen Algerien aufgenommenen Fotografien.
Die Publikation dokumentiert die Ergebnisse von drei Symposien in
Berlin, Leipzig und Lüneburg im Jahre 2007 zu diesen Aspekten und sucht
sechs Jahre nach dem Tod Bourdieus diese Lücke zu schließen. Im Zentrum
stehen dabei Fragen nach den unterschiedlichen, disziplinär und
professionell bestimmten Verfahren und Strategien einer Politik der
Bilder sowie nach den ästhetischen und sozialen Perspektiven ihrer
gegenseitigen Verschränkungen im Umgang mit Fotografie. Behandelt
werden schließlich auch Fragen der Reichweite und der Grenzen von
Bourdieus Feld- und Praxistheorie.
Mit Beiträgen von Christoph Behnke, Beatrice von Bismarck, Larissa Buchholz, Inès Champey, Olivier Christin, Helmut Draxler, Andrea Fraser, Christine Frisinghelli, Isabelle Graw, Jens Kastner, Therese Kaufmann, Christian Kravagna, John Miller, Nirmal Puwar, Franz Schultheis, Ruth Sonderegger, Ulf Wuggenig
http://eipcp.net/publications/bourdieu
A number of contributions from the book are also available in English, French and/or Spanish: http://eipcp.net/transversal/0308