Am 13. Januar fand in Paris ein Treffen von VertreterInnen von ATTAC France, der nationalen Hochschulgewerkschaft (SNESUP), der Fondation Sciences Citoyennes, Sauvons La Recherche (SLR), Sauvons l’Université (SLU), der nationalen Gewerkschaft der ForscherInnen (SNCS) und der Union des familles Laïques (UFAL) statt. Um den öffentlichen Dienst im Hochschul- und Forschungsbereich zu verteidigen, kamen diese Organisationen überein, sich an der europaweiten Mobilisierung gegen die Lissabonstrategie zu beteiligen, die darauf abzielt, einen "Wissensmarkt" aufzubauen. Vor diesem Hintergrund formulierten sie einen Aufruf für die Mobilisierung in ganz Europa am 18., 19. und 20. März, zum nächsten Frühlingsgipfel. Während dieses Gipfeltreffens werden die Regierungsspitzen der EU-Mitgliedstaaten die im Jahr 2000 initiierte Lissabon-Strategie zu beurteilen haben, welche die Politiken der Mitgliederstaaten für die "Modernisierung" des nationalen Forschungs- und Bildungssystems regelt. Wir, die ErstunterzeichnerInnen, laden ein zur Beteiligung an der Verbreitung und Unterzeichnung des Aufrufs. Kontakt: Isabelle Bruno (isabelle.bruno@univ-lille2.fr) oder Frédéric Lemaire (frederic.lemaire@telecom-bretagne.eu). Der nächste Frühlingsgipfel der EU-Staatsoberhäupter wird am 19. und 20. März 2009 stattfinden. Eine seiner Prioritäten wird die Beurteilung der Lissabon-Strategie umfassen, welche die Politiken der Mitgliederstaaten für die "Modernisierung" des nationalen Forschungs- und Bildungssystems (Volks-, Mittel- und Hochschulen, lebenslanges Lernen) regelt. Das erklärte Ziel einer "wissensbasierten Gesellschaft" sollte bestärkt werden, insofern es in einer kollektiven Anstrengung zur Förderung von Bildung und Forschung als öffentlichen Gütern besteht, eine Garantie zur Demokratisierung des Wissens und Möglichkeit für die BürgerInnen, die wissenschaftlichen und technischen Entscheidungen zu kritisieren. Die derzeitige Orientierung ist jedoch ganz anders, sie reduziert das Projekt auf den Aufbau eines "Wissensmarktes", dessen negativer Einfluss überall zu erkennen ist, mit Folgen wie der Schwächung der wissenschaftlichen Unabhängigkeit, des Abbaus der öffentlichen Forschungssysteme, der Vertiefung der Ungleichheiten im Zugang zum Wissen und der Ausweitung der Kluft zwischen den BürgerInnen und den technischen und wissenschaftlichen Entscheidungen. Seit einigen Jahren wurden breite Mobilisierungen von wachsender Intensität von den StudentInnen, den in Bildung und Forschung Tätigen und den sozialen Bewegungen in ganz Europa begonnen. Diese Protestbewegungen drücken die Forderung nach einem öffentlichen Sektor der Bildung und Forschung aus, der nicht ohne demokratische Debatte aufgebaut und nicht von den Marktgesetzen getrieben sein würde. Darum rufen wir auf zu einer Mobilisierung der europäischen BürgerInnen am 18., 19. und 20. März in allen Mitgliederstaaten und darüber hinaus, in Universitäten, Labors und auf den Straßen, GEGEN die Vermarktung von Wissenschaft und Bildung, GEGEN den verallgemeinerten Wettbewerb von Menschen und Territorien, FÜR einen emanzipatorischen und demokratischen öffentlichen Dienst der Hoschschulen und der Forschung. ErstunterzeichnerInnen: |