In seinem Vortrag „Was ist Kritik?“ setzt Foucault Kritik äquivalent zu Widerstand in gouvernementalen Machtverhältnissen, Kritik ist für ihn immanenter gouvernementaler Widerstand. Wie kann aber die Potenzialität dieser Kritik jenseits von Negation verstanden werden? Was heißt Kritik und Widerständigkeit, wenn sie in einem unauflösbaren Verhältnis zu Machtverhältnissen und Regierungsweisen betrachtet werden? Nicht in seinem Vortrag über Kritik, an anderer Stelle führt Foucault ein für ein gouvernementales Setting nicht nahe liegendes Beispiel aus der römischen Antike an: den plebejischen Auszug aus Rom als Widerstand ohne Negation. Wie kann ein kollektiver Exodus mit anschließender Rückkehr nach Rom aber für eine produktive Verweigerung stehen? |