Wie konnte einer der fundiertesten sozialkritischen Theorien der Moderne zur Legitimierung eines totalitären Regimes verkommen? Warum bilden die AvantgardistInnen von gestern das Establishment von heute? Muss jede Kritik in Macht münden? Angeregt durch solche Fragen arbeitet der Vortragende an einer Topografie kritischer Theorien, Diskurse und Bewegungen – mit der anleitenden These, dass eine „atopische“ Kritik imstande wäre, die Möglichkeit der eigenen Machtwerdung stets in Evidenz zu halten und sich daran (dagegen) auszurichten. Im Vortrag wird, ausgehend von der Historischen Textkritik im 17. Jh. und anhand weiterer Beispiele, zunächst diese Topografie dargestellt. Die Frage nach dem Subjekt einer atopischen Kritik bildet den zweiten Teil des Beitrags. |